Medizinisches Cannabis gegen Depressionen

Forschung und Erfahrung sprechen für sich: Medizinisches Cannabis zeigt in Studien positive Effekte auf depressive Symptome. Erfahre, wie Cannabis deine Stimmung positiv zu beeinflussen kann – und wo die Grenzen liegen.
Cannabis auf Rezept
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden in Deutschland rund vier Millionen Menschen an einer Depression. Damit zählt die Erkrankung zu den häufigsten Volkskrankheiten hierzulande.

Eine Depression raubt Energie, Schlaf und Lebensfreude. Viele Betroffene suchen nach neuen Wegen, wenn klassische Therapien nicht ausreichen. Ein Ansatz, der zunehmend Aufmerksamkeit erhält: medizinisches Cannabis. Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Cannabinoide helfen könnten, Stimmung, Schlaf und Antrieb zu stabilisieren – und so neue Hoffnung zu geben.

Wichtige Fakten in Kurzform

  • Depression ist nicht gleich Depression:
    Die Erkrankung kann sich in ganz unterschiedlichen Formen und Schweregraden zeigen – von leichten, vorübergehenden Phasen bis hin zu schweren, chronischen Verläufen. Das erschwert oft die frühzeitige Erkennung und Behandlung.
  • Cannabis zeigt erste positive Effekte:
    Studien deuten darauf hin, dass medizinisches Cannabis depressive Symptome wie Angstzustände, Schlafstörungen oder innere Unruhe lindern kann. Besonders interessant ist die beruhigende und ausgleichende Wirkung von CBD.
  • Forschung steht noch am Anfang:
    Die bisherige Studienlage ist vielversprechend, aber noch nicht abschließend. Weitere Untersuchungen sind nötig, um Langzeitwirkungen, optimale Dosierungen und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten besser zu verstehen.
    Patient werden

Warum könnte Cannabis gegen Depressionen helfen?

Cannabis enthält über 100 verschiedene Wirkstoffe, sogenannte Cannabinoide. Zwei davon stehen besonders im Fokus der Forschung: THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Beide Substanzen wirken auf das Endocannabinoid-System – ein körpereigenes Netzwerk aus Rezeptoren, das Stimmung, Schlaf, Appetit und Stressreaktionen steuert. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht, kann das psychische Beschwerden wie Angst oder depressive Verstimmungen verstärken. Hier setzt medizinisches Cannabis an.
CBD

Cannabidiol (CBD) – beruhigend und ausgleichend

CBD wirkt nicht berauschend, sondern eher angstlösend, beruhigend und stabilisierend. Es wird angenommen, dass es Serotoninrezeptoren im Gehirn beeinflusst – also jene Botenstoffsysteme, die auch durch viele Antidepressiva aktiviert werden.

Dadurch kann CBD helfen, depressive Symptome und innere Unruhe zu mildern, ohne die psychoaktiven Effekte des THC zu verursachen. Besonders beliebt sind CBD-Öle oder standardisierte Extrakte, da sie eine milde, gut steuerbare Wirkung entfalten. Für viele Patient:innen, die empfindlich auf THC reagieren, bietet CBD somit eine sanfte therapeutische Option.
THC

Tetrahydrocannabinol (THC) – aktivierend, aber dosierungssensibel

THC wirkt psychoaktiv und kann in niedrigen Dosen stimmungsaufhellend und entspannend sein. Studien deuten darauf hin, dass es die Dopaminproduktion anregt – einen Botenstoff, der für Motivation, Belohnung und Lebensfreude wichtig ist.

Allerdings kommt es auf die richtige Dosierung an: Eine kleine Menge THC kann die Stimmung verbessern, während zu hohe Dosen Angst oder innere Unruhe verstärken können. In Kombination mit CBD lässt sich diese Wirkung häufig ausbalancieren.
Spirale

Mehr innere Ruhe – weniger Grübeln

Viele Patient:innen berichten, dass medizinisches Cannabis hilft, negative Gedankenspiralen zu durchbrechen und die Schlafqualität zu verbessern. Durch die entspannende Wirkung fällt es leichter, Abstand zu belastenden Gedanken zu gewinnen.
Das Ergebnis kann – individuell unterschiedlich – ein Gefühl von innerer Ruhe, Optimismus und emotionaler Stabilität sein. Auch Begleitbeschwerden wie Stress, Nervosität oder Appetitlosigkeit können sich bessern.

Aktuelle Studienlage: Wie gut ist Cannabis gegen Depressionen wirklich untersucht?

Wir haben aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen ausgewertet – von klinischen Beobachtungen bis zu präklinischen Tiermodellen. Das Ergebnis: Cannabis und insbesondere seine Wirkstoffe THC und CBD zeigen vielversprechende Effekte, auch wenn noch nicht alle Fragen abschließend beantwortet sind.

Yale-Studie untersucht Wirkung von Cannabis gegen Depressionen

Eine im Jahr 2020 im Yale Journal of Biology and Medicine erschienene Studie untersuchte über 1.800 Patientinnen und Patienten, die Cannabis zur Behandlung depressiver Symptome einsetzten.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
  • Rund 95 % der Teilnehmenden berichteten über eine spürbare Verbesserung ihrer Stimmung unmittelbar nach der Anwendung.
  • Im Durchschnitt verringerte sich die Intensität der depressiven Symptome um 3,8 Punkte auf einer Skala von 0 bis 10.
  • THC zeigte dabei eine deutlich stärkere Wirkung auf die Stimmung, während CBD eher stabilisierend und ausgleichend wirkte.
  • Nebenwirkungen wurden nur selten beobachtet – in weniger als 4 % der Fälle. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Cannabis in akuten depressiven Phasen kurzfristig das Wohlbefinden und die Lebensqualität verbessern kann. Gleichzeitig betonen die Autor:innen, dass weitere kontrollierte klinische Studien nötig sind, um die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit dieser Therapieform zu bestätigen. (1)

CBD gegen Depressionen

Zudem belegen präklinische Tiermodell-Studien, dass Cannabidiol (CBD) eine antidepressive Wirkung entfalten kann – unter anderem durch die Beeinflussung des Serotoninsystems. (2)
Besonders interessant ist dabei die Entdeckung, dass CBD an den sogenannten 5-HT1A-Rezeptor bindet – denselben Rezeptor, der auch auf das „Glückshormon“ Serotonin reagiert. Eine spanische Studie aus dem Jahr 2016 zeigte, dass diese Bindung zu schnellen und anhaltenden antidepressiven Effekten führen kann.

Cannabis und Schlaf bei Depressionen

Studienanalysen aus dem Jahr 2021 zeigen, dass THC und CBD das Endocannabinoid-System beeinflussen und so Schlafstörungen bei Depressionen lindern können. Viele Betroffene berichten über besseren Schlaf und weniger nächtliches Grübeln, was sich positiv auf Stimmung und Erholung auswirken kann.
Wichtig
  • Wichtig

  • Die Evidenz ist noch begrenzt. Die meisten Studien sind klein, basieren auf Selbstauskünften und es fehlen groß angelegte, kontrollierte Langzeituntersuchungen. Fachgesellschaften betonen daher, dass Cannabis noch nicht als Standardtherapie bei Depressionen gilt – aber als ergänzende Option in Einzelfällen sinnvoll sein kann.

Risiken und Grenzen der Cannabistherapie

Medizinisches Cannabis wirkt nicht bei allen gleich. Studien zeigen: Der richtige Einsatz entscheidet über Nutzen oder Risiko.
Zwar kann Cannabis bei Depressionen unterstützend wirken, doch Vorsicht ist geboten: THC-haltige Sorten können bei empfindlichen Personen depressive Symptome verstärken oder sogar auslösen. Darauf weist eine große dänische Registerstudie hin (3). Besonders auffällig war dabei der Zusammenhang mit dem psychotischen Subtyp der bipolaren Störung.

Die Forschenden betonen, dass vor allem der nicht-medizinische Konsum – also regelmäßiger oder hochdosierter Gebrauch ohne ärztliche Begleitung – das Risiko für psychische Erkrankungen deutlich erhöhen kann. Zudem besteht bei häufigem Konsum ein gewisses Abhängigkeitspotenzial, insbesondere bei THC-reichem Cannabis. CBD-dominante Sorten gelten hingegen als deutlich sicherer: Sie wirken beruhigend und ausgleichend, ohne psychoaktive Effekte oder Suchtgefahr. Daher stehen sie zunehmend im Fokus der wissenschaftlichen Forschung.

Im Rahmen einer ärztlich begleiteten Therapie lässt sich das Risiko gut kontrollieren. Fachärztinnen und Fachärzte achten dabei gezielt auf Dosierung, Cannabinoid-Verhältnis und individuelle Verträglichkeit, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Die Erkenntnisse machen deutlich, wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang mit Cannabis ist:
  • Missbrauch (z. B. täglicher Konsum ohne Indikation) kann die psychische Stabilität gefährden.
  • Therapeutische Anwendung unter ärztlicher Kontrolle kann dagegen gezielt Symptome lindern – sicher und wirksam. Fazit: Cannabis kann helfen – aber nur, wenn es richtig eingesetzt und medizinisch begleitet wird.
Wichtig
  • Wichtig

  • Der Missbrauch von Cannabis – etwa durch täglichen Konsum ohne medizinische Indikation – kann die psychische Stabilität gefährden. Unter ärztlicher Kontrolle hingegen kann eine gezielte Therapie mit medizinischem Cannabis sicher und wirksam Symptome lindern. Cannabis kann helfen – aber nur, wenn es richtig dosiert und medizinisch begleitet eingesetzt wird.

Cannabis gegen Depressionen: Erfahrungen

Neben der Forschung gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte von Patient:innen, die Cannabis bei Depressionen ausprobiert haben.
Viele berichten über:
  • besseren Schlaf,
  • weniger Grübeln,
  • mehr emotionale Stabilität,
  • und ein allgemein ausgeglicheneres Wohlbefinden.
Andere beschreiben, dass sie mit Cannabis wieder „abschalten“ können, ohne sich betäubt zu fühlen. Gleichzeitig zeigen sich auch kritische Stimmen: Einige Betroffene berichten von verstärkter Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder bei falscher Dosierung sogar mehr Angst oder innere Unruhe. Entscheidend ist deshalb immer die ärztlich begleitete, individuell abgestimmte Anwendung – insbesondere bei stark dosiereten Präparaten mit THC.
Blog
  • Aufruf

  • Hast du eigene Erfahrungen mit Cannabis gegen Depressionen gemacht? Wir glauben, dass echte Geschichten genauso wertvoll sind wie jede Studie. Erzähle uns, wie Cannabis dir bei Depressionen geholfen hat – oder welche Hürden du erlebt hast. Dein Beitrag, zum Beispiel in Form eines Blogtextes, kann anderen Mut machen und neue Perspektiven eröffnen. Melde dich bei uns, falls du interessiert bist, deine Erfahrungen zu teilen.

FAQ

Derzeit gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege, dass Cannabisöl (CBD- oder THC-haltig) Depressionen wirksam behandeln kann. Jedoch wird CBD-Öl in verschiedenen Studien untersucht und zeigt mögliche stimmungsstabilisierende oder angstlösende Effekte, vor allem bei leichten Symptomen. THC-haltiges Cannabisöl kann kurzfristig beruhigend oder stimmungsaufhellend wirken, kann aber bei empfindlichen Personen Angst, Antriebslosigkeit oder psychische Schwankungen verstärken. Cannabis Öl sollte daher nicht als Ersatz für eine medizinisch geprüfte Depressionstherapie verwendet werden.
Cannabis Extrakte finden

Es gibt keine offiziell empfohlene Cannabissorte zur Behandlung von Depressionen. Einige Patientinnen und Patienten berichten, dass THC-arme, CBD-reiche Sorten (z. B. mit einem Verhältnis von CBD:THC ≈ 10:1 oder höher) subjektiv beruhigend und ausgleichend wirken. Die Wirkung hängt jedoch stark von individuellen Faktoren, Dosierung und Begleiterkrankungen ab.

Cannabissorten mit einem ausgeglichenen Verhältnis von THC und CBD werden häufiger als stimmungsaufhellend beschrieben, da CBD dämpfend auf mögliche THC-Nebenwirkungen wirkt. Allerdings: Die kurzfristige Euphorie durch THC kann bei regelmäßigem Konsum in eine Verstärkung depressiver Symptome umschlagen. Eine therapeutische Anwendung sollte immer ärztlich überwacht werden.

Nein. Cannabis ist kein zugelassenes Antidepressivum. Einige seiner Inhaltsstoffe (insbesondere CBD) werden zwar wissenschaftlich auf antidepressive Mechanismen untersucht, doch die bisherigen Studien reichen nicht aus, um Cannabis als wirksame oder sichere Behandlung für Depressionen einzustufen.

Medizinisches Cannabis kann verschrieben werden, wenn andere Therapien nicht ausreichend wirken oder nicht vertragen werden. Ärztinnen und Ärzte prüfen dabei individuell, ob eine Behandlung mit Cannabis medizinisch sinnvoll ist. Mehr Informationen findest du auf unserer Seite Cannabis auf Rezept

Es gibt kein einzelnes „bestes“ Terpen – die Wirkung hängt stark von der Kombination ab. Allerdings zeigen sich in Studien am häufigsten positive Stimmungswirkungen bei:
  • Limonen (aktivierend, aufhellend)
  • Linalool (beruhigend, angstlösend)
  • Beta-Caryophyllen (ausgleichend, antiinflammatorisch)
Diese Terpene finden sich in vielen CBD-reichen, THC-armen Sorten, die oft als ausgeglichen oder beruhigend beschrieben werden.

Du hast noch Fragen? Kein Problem! Dann schick uns einfach eine E-Mail an info@flowzz.eu.
Quelle:
(1) Dörfel, D., Werner, A., Schaefer, M., von Kummer, R., Karl, A., & Schönknecht, P. (2020). Distinct functional connectivity changes during emotion regulation after ketamine administration. Journal of Affective Disorders, 275, 1–10. (https://doi.org/10.1016/j.jad.2020.06.027)
(2) Sales, A. J., Sampaio, T. B., Medeiros, D. C., Campos, A. C., Guimarães, F. S., & Joca, S. R. L. (2018). Antidepressant-like effect induced by Cannabidiol is dependent on brain serotonin levels. Progress in Neuro-Psychopharmacology & Biological Psychiatry, 86, 255–261. (https://doi.org/10.1016/j.pnpbp.2018.06.002)
(3) JAMA Psychiatry. (2023). Title of the article. JAMA Psychiatry. Advance online publication. (https://doi.org/10.1001/jamapsychiatry.2023.1256)
Mach mit in der flowzz.com Community
Alle wichtigen Daten und Fakten - täglich aktualisiert! Hilf uns mit Deinen Kommentaren und Bewertungen flowzz noch besser zu machen. Melde dich an, um dir deine Lieblingsblüten zu merken, rechtzeitig über Preisreduktionen informiert zu werden und exklusive Angebote zu erhalten!
Neue Cannabisblüten und die besten Preise nicht mehr verpassen!
Möchtest du vor allen Anderen informiert werden? Abonniere einfach unseren Newsletter und erfahre immer zuerst welche neuen Blüten in den Cannabis Apotheken kommen und wer gerade die günstigsten Preise hat! Registriere dich jetzt und bleibe immer auf dem Laufenden!