Medizinisches Cannabis wird meist bei schweren Erkrankungen zur Symptomverbesserung eingesetzt. Da schwer Erkrankte oft weitere Medikamente einnehmen, muss bedacht werden, dass Wechselwirkungen auftreten können.
Bei der Anwendung von Cannabis in Kombination mit anderen sedierenden Wirkstoffen wie Benzodiazepine, Opiate oder auch Alkohol kann sich der sedierende Effekt der Substanzen aufaddieren.
Da Cannabinoide in der Leber abgebaut werden, können Krankheiten und Medikamente, welche die Funktionalität der Leberenzyme verändern, potentiell die Konzentration der im Blut gelösten Cannabinoide beeinflussen. Dies gilt nicht nur für Cannabis, sondern für alle Medikamente, deren Wirkstoffe in der Leber abgebaut werden.
Die Cannabinoide können umgekehrt ebenfalls die Aktivität der Leberenzyme und somit die Blutkonzentration anderer Medikamente, die in der Leber abgebaut werden, beeinflussen. Ein wichtiges klinisches Beispiel hierfür ist der Anstieg der Konzentration des Antiepileptikums Clobazam bei gleichzeitiger Gabe von CBD.
Trotz der genannten Überlegungen zu den theoretisch möglichen Wechselwirkungen, welche durch eine Anpassung der verabreichten Dosis umgangen werden können, sind bislang keine Wirkstoffe bekannt, die bei Bedarf nicht mit Cannabis kombiniert werden können. In therapeutischen Cannabisanwendungen wurde nur in seltenen Fällen von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln berichtet1,2.
Diese Ausführungen sind nicht abschließend und es wird kein Anspruch auf Richtigkeit erhoben. Deine Ärztin wird dich in einem persönlichen Beratungsgespräch umfangreich und individuell über Risiken und Nebenwirkungen aufklären.