flowzz:
„Also geht es eher um Qualität statt Quantität – auch beim Konsum?“
Duc:
„Ganz genau. Und ich glaube, gerade wir als Branche müssen hier mit gutem Beispiel vorangehen. Nur weil der Zugang heute leichter ist – sei es per App, Botendienst oder durch günstige Preise – heißt das nicht automatisch, dass man mehr konsumieren sollte. Das ist bei Cannabis genauso wie in allen anderen Bereichen des Lebens: Es kommt auf Achtsamkeit an. Das versuche ich auch für mich persönlich so umzusetzen.“
„Was ist in deinen Augen eigentlich das größte Missverständnis über Cannabis?“
Duc:
„Ganz klar: Dass Cannabis-Konsument*innen automatisch als Kiffer abgestempelt werden. Also im negativen Sinne – als Hänger, als Menschen, die nicht funktionieren, nicht Teil der Gesellschaft sind. Dieses Klischee, das ist immer noch da. Als wären Menschen, die konsumieren, irgendwie weniger wert, weniger diszipliniert oder weniger fähig, Verantwortung zu tragen. Und das ist einfach falsch.“
flowzz:
„Total, als würde man plötzlich in eine Schublade rutschen, obwohl man niemandem schadet.“
Duc:
„Genau. Viele haben immer noch dieses Bild im Kopf: Wenn jemand draußen eine Tüte raucht, machen sie einen Bogen um ihn. Aber was macht diese Person denn? Nichts. Sie sitzt da, entspannt vielleicht, verarbeitet Stress – sie tut niemandem was. Und trotzdem kommt dieses alte, tief sitzende Bild: faul, unzuverlässig, abgekoppelt von der Gesellschaft.“
flowzz:
„Und das willst du mit der Mary Jane auch ein Stück weit aufbrechen?“
Duc:
„Ja, das ist uns wichtig. Deswegen machen wir jetzt auch breite Out-of-Home-Kampagnen. Wir zeigen normale Menschen mit Cannabis. Keine Stereotype, sondern Gesichter, mit denen man sich identifizieren kann: Menschen wie du und ich. Unsere Lehrerinnen, Anwälte, Ärztinnen, Professoren. Menschen, die fest im Leben stehen – und trotzdem oder gerade deswegen konsumieren.“
flowzz:
„Das ist ein richtig starkes Statement. Und vielleicht auch überfällig.“
Duc:
„Ja. Es ist kein Idealismus. Es ist Realität. Wir haben jetzt die Bühne – und wir nutzen sie, um ein differenzierteres Bild zu zeigen. Eines, das endlich mit diesen alten Vorurteilen aufräumt.“