Nur wenn ich lerne, wie ich ein Surfboard als Werkzeug einsetzen kann, werde ich damit gute Erfahrungen machen; ansonsten kann ich auch in den Wellen Schaden nehmen oder andere mit meinem Board verletzen. Ähnliches gilt auch für das Cannabis High.
Das Multidimensionale High
Was aber ist eigentlich das Cannabis High? Was charakterisiert den bewusstseinsverändernden Zustand des Highs? Die Antwort auf diese Frage ist auch für viele Cannabis Patienten, die mit den Effekten von THC-haltigen Cannabisprodukten umgehen möchten, von großer Bedeutung.
Schon Ende der 1990er Jahre, als ich begann, das Cannabis High intensiv zu erforschen, war ich begeistert davon, wie multidimensional das High ist, was die vielfältigen temporären kognitiven Wirkungen betrifft. Dazu gehören vor allem eine Hyperfokussierung der Aufmerksamkeit, eine Intensivierung von Sinneseindrücken, ein Zurückbringen in das Hier und Jetzt, ein oft schnelles, produktives assoziatives Denken, ein verbessertes episodisches Gedächtnis, gelegentlich aber auch eine Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses.
Viele Nutzer berichten auch über eine veränderte Zeitwahrnehmung, ein intensiviertes Körpergefühl und eine verstärkte Fähigkeit zur Imagination, synästhetische Wahrnehmung (bei einem starken High, wie zum Beispiel das korrespondierende Wahrnehmen von Farben beim Hören von Musik), eine verbesserte Fähigkeit zur Mustererkennung sowie eine Bereicherung der Kreativität, der Introspektion, des empathischen Verstehens und der Fähigkeit, spontane Einsichten und Ideen zu generieren. Damit verbunden können unter bestimmten Umständen auch psychische Heilprozesse angestoßen werden, wie zum Beispiel beim Erinnern an Traumata oder bei spontanen Einsichten über menschliche Beziehungen.