Microseeds: Was du über die unerwünschten Minisamen wissen solltest


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Microseeds sind derzeit ein viel diskutiertes Thema. Diese Minisamen sind ein ungewollter Störfaktor, aber offenbar immer häufiger in medizinischen Cannabisblüten anzutreffen.
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Was sind Microseeds überhaupt?

Der umgangssprachliche Begriff Microseeds oder auch Miniseeds bezieht sich auf kleine, unvollständig entwickelte Samenpflanzen in Cannabisblüten. Sie können aus Samenkapseln stammen oder sogar aus winzigen Samen bestehen. Patienten entdecken sie gelegentlich in ihrem medizinischen Cannabis und beschreiben sie als kleine, harte, dunkle Kügelchen, die bei näherer Betrachtung Miniaturversionen von Samen sind.

Allgemein bezieht sich der Begriff Microseeds auf äußerst kleine Strukturen, die an unvollständig entwickelte Samen erinnern. Diese Minisamen sind jedoch oft deformiert und unterscheiden sich in Form, Farbe sowie anderen Attributen, wie beispielsweise der Härte, von "echten" Samen.
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Die winzigen, mit bloßem Auge kaum erkennbaren, braunen und oft verschrumpelten, harten Embryo-Samen befinden sich genau dort, wo nach einer erfolgreichen Befruchtung normalerweise ein keimfähiger Same zwischen den Hochblättern der Blüte an der Basis des Ovulums wachsen würde. (Die Samenanlage oder Ovulum ist das weibliche Fortpflanzungsorgan bei Samenpflanzen.)

Oft werden jedoch auch Ovula (Eizellen) mit diesen Microseeds verwechselt. Ovula sind prinzipiell als Samenanlage in den Blüten von Cannabis enthalten und beschwerdefrei konsumierbar.

Abb. Microseeds im Vergleich zu einem ausgereiften Samen
Ein hoher Anteil an Microseeds in den Blüten kann beim Inhalieren zu einem kratzenden oder beißenden Gefühl im Hals führen. Oft tritt ein unangenehmer Hustenreiz auf, und es kann sich sogar leichter Schleim in der Lunge bilden, den man beim Husten wieder ausspuckt. Je nachdem wie holzig diese Minisamen sind, entsteht ein unangenehmer, öliger Geschmack und starker Rauch, der den Hustenreiz verstärkt.

Insbesondere bei hochprozentigen Strains aus der Apotheke ist das Auftreten von Microseeds ein großes Thema. Der Hintergrund des Phänomens der kleinen Samen (Microseeds) im medizinischen Cannabis bleibt bis heute unklar. Grundsätzlich raten alle Experten dazu, diese Samen zu entfernen und sie nicht zu erhitzen, um unangenehme Effekte zu vermeiden.

Wie unterscheide ich Microseeds von natürlichen Cannabis-Ovula (Eizellen)?

Ovula sind im Gegensatz zu Microseeds in fast allen Cannabisblüten zu finden, da ohne diese Eizellen eine Blüte nicht befruchtungsfähig ist. Bei unbestäubten Blüten entwickeln sich diese Ovuli nicht merklich weiter und bleiben in ihrer Konsistenz elastisch wie das übrige Blütenmaterial. Obwohl das Aroma beim Konsum an Samen erinnern könnte, bleibt die Farbe meist heller (kann aber auch braun werden), und der Konsumgenuss wird davon nicht beeinträchtigt. Microseeds hingegen zeigen sich später als nicht weiterentwickelte Samenansätze, die in der Regel dunkler sind, aber vor allem hart und ungenießbar.

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Mögliche Ursachen für die Entstehung von Microseeds

Es wird vermutet, dass Microseeds auf einem genetischen Defekt basieren. Dies bedeutet, dass durch wiederholtes Überzüchten die Mutterpflanze der Stecklinge an ihre Grenzen gerät und als Folge davon Microseeds entstehen.

Ältere Konsumenten erinnern sich daran, dass es vor etwa 30 Jahren vor der Einführung der chemischen Feminisierung von Samen keine Probleme mit ungewollten Samen in den Blüten gab. Feminisierte Cannabis-Samen enthalten keine männlichen Chromosomen und produzieren ausschließlich weibliche Cannabis-Pflanzen. Diese Samen sind ideal für Züchter, die Cannabis schnell und einfach anbauen möchten.

Obwohl die für medizinisches Cannabis verwendeten Pflanzensorten stark feminisiert sind, bleibt die Fähigkeit zur Samenproduktion tief in den Genen verankert. Unter biologischem Fortpflanzungsdruck, in Kombination mit äußeren Einflüssen, können Blüten Samenkapseln entwickeln, selbst wenn keine Befruchtung stattgefunden hat.

Einige Experten vermuten auch, dass gezieltes Stressen der Pflanze zur verstärkten Wirkstoffproduktion dazu führen kann, dass die Pflanze eher zum Zwittern neigt. Dies könnte erklären, warum das Microseed Phänomen besonders bei hochprozentigen Blüten häufig auftritt.

Eine alternative Theorie besagt, dass die Bildung von Microseeds ein natürlicher Prozess der Pflanze sein könnte. Das bedeutet, dass weibliche Cannabis-Pflanzen versuchen könnten, sich kurz vor der eigentlichen Ernte fortzupflanzen, was zur Produktion von Microseeds führen könnte.

Ein anderer Ansatz argumentiert, dass Microseeds schon immer im Cannabis vorhanden waren und sind. Die Unterschiede könnten lediglich in der Intensität, also dem Anteil an Samen, liegen.

Zusammengefasst sind Microseeds kleine, samenähnliche Strukturen in Cannabisblüten, die unabhängig vom Kultivar oder den Anbaubedingungen auftreten können. Derzeit werden zuchtbedingte genetische Faktoren als die wahrscheinlichste Ursache betrachtet.

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Welche Gesundheitsrisiken entstehen bei der Inhalation von Blüten mit Microseeds?

Neben einem unangenehmen Geschmack aufgrund verbrannter Microseeds und einem kratzigen Rauchcharakter, der gelegentlich mit Kopfschmerzen oder Übelkeit einhergehen kann, wird in Foren und Online-Beiträgen häufig betont, dass das Inhalieren von Cannabisblüten mit Microseeds als besonders gefährlich angesehen wird.

Es wird vermutet, dass dies auf Pflanzenöle zurückzuführen sein könnte, die in den Samen enthalten sind. Die hohen Temperaturen beim Rauchen könnten dazu führen, dass Bestandteile dieser Öle in schädliche Verbindungen umgewandelt werden, die möglicherweise krebserregend sind. Bisher ist unklar, welche Stoffe und in welchen Mengen die Microseeds tatsächlich enthalten. Es gibt derzeit keine wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema.

Ein weiterer genannter Aspekt in Bezug auf Microseeds ist die mögliche Bildung von Stoffen, die bei der Inhalation zu Blausäure umgewandelt werden könnten. Auch hierzu gibt es bisher keine verfügbaren Studien. Und auch nicht zum Vaporisieren von Medizinal Cannabis mit Microseeds oder zum Rauchen von Cannabisblüten mit Microseeds.

Unserer Meinung nach entsprechen Cannabisblüten mit einem hohen Microseeds Anteil einfach nicht den hohen Qualitätsstandards von medizinischem Cannabis und sollten von der Apotheke und den Herstellern anstandslos zurückgenommen werden.

Wie lässt sich eigentlich das Auftreten von Microseeds in Cannabisblüten verhindern?

Microseeds sind heute im medizinischen Cannabismarkt ein unerwünschtes und weit verbreitetes Phänomen. Obwohl die genaue Ursache noch umstritten ist, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit festgestellt werden, dass es sich um ein genetisch verankertes Problem handelt.

Auf der einen Seite wird in der deutschen Cannabis Community zu Recht Kritik an mangelhafter züchterischer Arbeit geübt, insbesondere im Hinblick auf das Problem der Microseeds. Auf der anderen Seite besteht eine starke Nachfrage nach neuen, immer potenteren Cannabis Strains. Die Industrie versucht, dieser Nachfrage gerecht zu werden, was jedoch auf Kosten der genetischen Stabilität und damit eben Microseeds Probleme gehen kann.

Auf jeden Fall ist es ratsam, Cannabisblüten mit einem hohen Anteil an Microseeds in der Apotheke zurückzugeben, da diese nicht den hohen Qualitätsstandards von medizinischem Cannabis entsprechen.

Hast du bereits Erfahrungen mit Microseeds in deinen Blüten gemacht? Welche Strains waren von Microseeds betroffen? Die Bewertungsmöglichkeiten auf flowzz sollen dazu beitragen, mehr Transparenz in die Qualität der Blüten zu bringen. Teile deine Erfahrungen mit uns und hilf anderen Patienten bei der Auswahl der richtigen Cannabisblüte.
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